Androgenetische Alopezie betrifft etwa 20 % der Frauen. Wenn die Unannehmlichkeiten hauptsächlich ästhetischer Natur sind, ist die psychologische Auswirkung oft wichtig und ein immer häufigerer Grund für eine Beratung.
Das Phänomen der androgenetischen Alopezie beginnt oft in einer Schlüsselphase im Leben einer Frau, nämlich in der Pubertät, in der Mutterschaft, in der Prämenopause oder in den Wechseljahren.
Anders als bei Männern, bei denen die Kahlheit in bestimmten Bereichen (Klüfte, Tonsur etc.) stärker ausgeprägt ist, ist die androgenetische Alopezie bei Frauen zunächst diffus und betrifft die gesamte Oberfläche der Kopfhaut, mit einer sichtbaren Verringerung der Haardichte und Ausdünnung der Haare. Schließlich wird der Haarausfall am Scheitel (oberer Mittelteil des Kopfes) stärker ausgeprägt sein und manchmal zu einer fast vollständigen Kahlheit in diesem Bereich führen.
Bei Frauen sind 90 % des Haarausfalls auf androgene Hormone zurückzuführen (Frauen produzieren ihr Leben lang geringe Mengen männlicher Hormone). Auch die genetische Empfindlichkeit des Probanden spielt eine entscheidende Rolle.
Die Behandlungsstrategien basieren auf einer Kombination von Pflegemaßnahmen:
Medikamentöse Behandlung: Zur Behandlung der Ursache der androgenen Alopezie wird meist eine hormonelle Behandlung verordnet. Zusätzlich kann eine Behandlung mit einer Lotion auf Minoxidil-Basis vorgeschlagen werden.
Ernährung: Die Ernährung ist eines der wesentlichen Elemente dieser Strategie. Zusätzlich zu einer ausgewogenen Ernährung fördert die Verwendung von Nahrungsergänzungsmitteln, deren Wirksamkeit durch strenge klinische Studien nachgewiesen wurde, den Haarerneuerungszyklus, unterstützt das Überleben bestehender Haare und das Auftreten von neuem Wachstum.
Kopfhautbehandlungen per Injektion: Die Injektion von Wirkstoffen (Mesotherapie, PRP…) wird ebenfalls empfohlen, um die Follikel und das Wachstum oder Nachwachsen der Haare zu stimulieren.
Lichttherapie-Kopfhautbehandlungen: Bestimmte Lichtfrequenzen stimulieren auch die Kopfhaut und erhöhen die Wirksamkeit anderer Behandlungen.
Durch einen globalen Ansatz, der mehrere Interventionsachsen kombiniert, kann androgenetische Alopezie mit einer nachgewiesenen Wirkung auf das Fortschreiten der Pathologie und die Wiederherstellung eines gesunden Haarschopfes behandelt werden.